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AutorenbildWanja Wedekind

Entsalzung per Tropftränkung


Seit Herbst letzten Jahres werden auf dem Göttinger Bartholomäusfriedhof drei Grabstelen aus Sandstein mit einem innovativen Verfahrenskombination aus Tropftränkung und Kompresse entsalzt. Die Grabstelen zeigten vor der Behandlung eine erhöhte Salzkonzentration an der Vorderseite (Abb. 1). Die oberflächennahe Salzbelastung wurde zuvor mit dem Verfahren der elektrischen Leitfähigkeit über befeuchtete Testkompressen gemessen (Abb. 1).

Bei dem eingesetzten Entsalzungsverfahren werden die Verwitterungsprozesse berücksichtigt und sich für die Entsalzung an der Natur ein Vorbild genommen. Die meisten Schäden an den Grabstelen sind an den Ostseite der Objekte zu finden. Hier befinden sich auch die Schriftfelder mit den Daten der Verstorbenen.

Grund für diese Konzentration der Schäden auf dieser Objektseite ist, dass der Regen im Göttinger Leinetal in erster Linie aus westlicher Richtung die Grabstelen beregnet. Das Regenwasser sickert durch den porösen Sandstein und trocknet an der Ostseite ab. Auf diese scheint in den Morgenstunden die Sonne und beschleunigt den Abtrocknungsprozess. Im Regenwasser befinden sich lösliche Ionen, die an der Ostseite zu bauschädlichen Salzen Auskristallisieren. Der Kristalldruck führt an der Oberfläche zu den beobachteten Schäden (vgl. Abb. 1 Ost- und Westseite).

Bei dem von uns eingesetzten Entsalzungsverfahren wird die Rückseite der Grabstelen kontinuierlich durchfeuchtet, so dass ein gerichteter Feuchtestrom durch das Gestein erzeugt wird. Die Feuchte trocknet an der Vorderseite ab, an der eine Kompresse aufgebracht wurde. Leichtlösliche Salze, die durch die Feuchte in Lösung gegangen sind, landen in der Kompresse und werden am Ende der Maßnahme mit der Kompresse entfernt.

In der Regionalpresse wurden bislang zwei Artikel zu den Konservierungsarbeiten veröffentlicht.


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