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AutorenbildWanja Wedekind

Von Konflikten, Invasionen und pragmatischen Lösungen - Die Republik Zypern und der Umgang mit dem e


Die Republik Zypern, erst 1960 von der britischen Krone in die Unabhängigkeit entlassen, wurde 1974 von einer

türkischen Invasion des Landes stark getroffen, deren Ursachen in vorangegangenen postkolonialen ethnischen Spannungen lagen. Im Zuge der bis heute andauernden Besetzung des Nordteils der Insel wurden Kirchen zerstört, Fresken und Mosaike entfernt, antike Stätten und alte Sammlungen geplündert und zu großen Teilen ins Ausland verbracht und dort verkauft.

Spektakuläre Ermittlungen und Rückführungen dieser nachweisbar gestohlenen Stücke in den letzten Jahrzenten zeugen von Zyperns Engagement sein kulturelles Erbe mühsam zurück zu erlangen. Darüber hinaus vertritt Zypern aber auch eine besondere Politik nach Innen wie Außen im Umgang mit antikem Kulturgut, indem sie Sammlungen auf der Insel die zuvor oder in der Folge der Invasion entstanden sind in umfangreichen Registrierungen quasi "legalisierte". Dadurch wurden viele Stücke gemeldet und konnten so zumindest auf der Insel verbleiben. Außerdem war es auch noch weit nach der türkischen Invasion möglich Kulturgut legal auf der Insel zu erwerben und auszuführen, deren Stücke heute viele ausländische Sammlungen und Museen bereichern. Zypriotische Institutionen setzten daher in der Vergangenheit vor allem darauf, Objekte die so ins Ausland verbracht wurden als Botschafter der antiken zypriotischen Kultur zu betrachten und die zuvor genannten Sammlungen zu unterstützen und teilweise zu finanzieren. Aus privaten Initiativen wurden auch viele vor allem besondere Stücke und Sammlungen im Ausland aufgekauft und zurück nach Zypern überführt.

Inhalt des Vortrages von Alexander Gatzsche, Kurator und Restaurator am Alexander Malios Forschungsinstitut für zypriotische Kultur und Archäologie (AMRICHA gemeinnützigeGmbH) in Leipzig, auf dem zweiten Salon der Restaurator*innen, ist daher die Entwicklung dieser Vorgehensweisen unter dem Einfluss des bis heute ungelösten Zypernkonfliktes zu skizzieren und als weitere mögliche staatliche Herangehensweise im Umgang mit antikem Kulturgutes aufzuzeigen.

Der Salon findet am 29.11.2019 in Berlin, statt. Einlass ist um 19:00 Uhr in der Neuen Schule für Fotografie in der Brunnenstraße 188-190. Hier kann in ungezwungener Atmosphäre noch zahlreichen weiteren Vorträgen gelauscht und bei einem Aperitif und Kleinigkeiten diskutiert und kommuniziert werden.

Der Eintritt beträgt für Berufstätige 18,00 und für Student*innen 10,00 Euro.


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